Das Geheimnis der Unsterblichkeit

Nikolaus Roerich "Kanchenjunga"

 

 

Teil I: Mit sieben Schritten zu einem Leben, das kein Ende hat

Nikolaus Roerich "Mount of five Treasures"

 

 

Seit es Menschen gibt, haben sie Angst vor dem Tod.

(Beethoven, Symphoie Nr. 3, Trauermarsch)

 

Seit es Menschen gibt, träumen sie von Unsterblichkeit.

(Nikolaus Roerich "Star of the Hero". Richard Strauss "Also sprach Zarathustra)

 

Die Zeit ist reif, um diese Angst zu überwinden und diesen Traum zu verwirklichen!

 

Wollen Sie mit uns den Tod überwinden? Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Unsterblichkeit erlangen können. (Paul Cézanne "Drei Totenschädel")

 

Der unsterbliche Mensch wird das nicht der Zukunft würdig sein? (Agni Yoga)

(Nikolaus Roerich "Agni Yoga")

 

Glauben Sie nicht, dass wir Ihnen Märchen erzählen. Die ersten Unsterblichen leben schon mitten unter uns!

 

Neue Menschen, die unvergänglich, unverletzlich, unbesiegbar, furchtlos und vollkommen frei sind, denn nichts und niemand kann ihnen etwas anhaben.

 

Sie gleichen den Göttern, weil sie ewig leben. Sie werden noch immer existieren, wenn diese Erde längst zerfallen ist.

 

Nicht nur das Weltall, auch die Existenz des Menschen ist unendlich!

 

Der Unsterbliche geht einen unendlichen Weg. Er hat nicht nur ein Leben, sondern die ganze Ewigkeit zur Verfügung. Seinem Wachstum sind keinerlei Grenzen gesetzt. Er nutzt das gigantische Potential seines unvergänglichen, geistigen Wesens, um immer größer zu werden, um immer höhere Stufen zu erklimmen, weit über den heutigen Menschen hinaus.

 

Der neue unsterbliche ist dem alten sterblichen Menschen weit überlegen!

 

Als Unsterblicher können Sie nach den Sternen greifen!

 

Ein neues Leben aus dem Geist der Unsterblichkeit ist der Ausweg aus der Misere der Zeit, das Fundament, auf dem wir uns selbst und die Gesellschaft vollkommen verwandeln können.

Die ewige Existenz des Menschen ist der Ansatzpunkt, um unser ganzes überholtes Denken, die gesamte alte Welt aus den Angeln zu heben und Unwissenheit, Unvollkommenheit, Not und Leid zu beseitigen.

 

Schon Goethe lehrte: Der Mensch soll an Unsterblichkeit glauben, er hat dazu ein Recht, es ist seiner Natur gemäß. (zu Eckermann, 04.02.1829)

 

 

Neue Evolutionsstufe

 

Lassen Sie mich mit einem Beispiel erklären, worum es geht:

 

Vor Millionen von Jahren verließ einer unserer Vorfahren das Tierreich. Er erhob sich auf zwei Beine. Er erklomm eine neue Stufe der Evolution. Er wurde von einem Vierbeiner zu einem Zweibeiner.

 

Eine wahre Heldentat! Ein gewaltiger Sprung in der Entwicklung des Lebens! Ein gigantischer Fortschritt für die gesamte Menschheit!

 

Der aufrechte Gang: Welch‘ eine Errungenschaft! Was für eine neue Würde! Er eröffnete uns unermessliche Möglichkeiten!

 

Malen Sie sich einmal aus, wie sich dieses höhere Wesen von den umgebenden Vierbeinern unterschied:

 

Wie es befreit, gelöst von der Erde, erhobenen Hauptes stolz durch die Savanne schritt den Blick in die Ferne gerichtet, der Zukunft, den Höhen, dem Licht zugewandt.  

 

Tatsächlich – ein Gott für die wilden Horden rings um ihn herum, die noch auf allen Vieren krabbelten.

 

*****

 

Ein ebensolcher Schritt steht uns heute bevor: Die Zeit ist gekommen, dass der Mensch sich Unsterblichkeit erringt. Damit ersteigen wir die nächste Stufe der Evolution, auf der neue, phantastische Möglichkeiten auf uns warten.

 

*****

 

Die Evolution schreitet jeden Tag weiter voran. Wir Menschen müssen mit ihr Schritt halten. Wir müssen uns weiterentwickeln. Wir selbst müssen wachsen, nicht nur unsere technischen Apparate. Sonst werden wir eines Tages als ungeeignet ausgeschieden, wie vor Zeiten die Dinosaurier.

 

*****

 

Anders als die Tiere sind wir aufgerufen, bewusst an unserer eigenen Evolution mitzuwirken. Wir müssen die neue Stufe aus eigener Kraft erklimmen. Niemand anderer wird uns dort hinaufheben.

 

 

Teil I: Mit sieben Schritten zu einem Leben, das kein Ende hat

 

 

Wir beginnen jetzt unseren Kurs. Wir nehmen Sie an die Hand und gehen gemeinsam mit Ihnen die sieben Schritte, die zur Unsterblichkeit führen.

 

 

1. Schritt: Sie erkennen Ihre Seele

 

 

„Erkenne dich selbst!“ – das rieten schon die alten Weisen.

 

Was finden wir, wenn wir diesem guten Rat folgen und uns selbst untersuchen?

 

 

1. Universelle Erkenntnis der Seele

 

Wir stoßen auf eine Erkenntnis, die uralt und universell ist: Der Mensch besteht nicht nur aus dem sichtbaren, materiellen Körper; er hat auch noch ein unsichtbares, geistiges Wesen, das die Religion „Seele“ nennt.

 

Alle Kulturen wissen: Der Tod des Körpers bedeutet nicht das Ende der menschlichen Existenz. Die Seele lebt in einer jenseitigen, geistigen Welt fort, die Himmel oder Hölle, Paradies, Gehenna, Hades, Olymp, Orkus, Unterwelt oder Walhalla genannt wird.

 

Die Weisheit aller Zeiten lehrt die Unsterblichkeit der höheren Natur des Menschen. Kein Wissender hat jemals geglaubt, unsere Existenz sei auf ein einziges irdisches Leben beschränkt.

 

Die Völker aller Zeiten: Ägypter, Griechen, Römer und Germanen, Afrikaner, Inder und Chinesen, die Indianer, Inkas und Mayas;

die Religionen aller Zeiten: Christen, Juden, Moslems, Hindus und Buddhisten, selbst die sogenannten Naturreligionen:

Sie alle wissen volm Fortleben eines Aspektes des Menschen auf einer höheren Ebene nach dem Tod des Körpers.

 

Das gilt auch für Sie: Erinnern Sie sich noch an den letzten Satz des christlichen Glaubensbekenntnisses?

 

„Ich glaube an das ewige Leben!“

 

Seit Platons Werken „Der Staat“ und „Phaidon oder von der Unsterblichkeit der Seele“ ist dieses Wissen ein Fundament des abendländischen Weltbildes. )

 

*****

 

Die Religionen dieser Welt, so zerstritten sie sind, haben eine gemeinsame Grundlage.

 

Das ist nicht der Glaube an Gott die Götter der Menschen sind sehr verschieden!

 

Allen Konfessionen gemeinsam ist das Wissen um die Unsterblichkeit der Seele, die Verheißung des ewigen Lebens.

 

Hier scheiden sich Gläubige von Ungläubigen: Ein gläubiger Christ, Jude, Buddhist, Hindu oder Moslem kann kein Sterblicher sein.

 

*****

 

Alle Religionen sind in vier wesentlichen Punkten einig:

 

1. Ein Aspekt des Menschen überlebt den Tod auf einer anderen, nicht-materiellen Ebene.

 

2. Es geht ein individuelles Wesen hinüber, das sich von anderen seiner Art deutlich unterscheidet: Es hat sich bestimmte persönliche Verdienste erworben. Es ist mit gewisser, ganz eigener Schuld beladen. Diese Eigenschaften werden während des Aufenthalts auf Erden angehäuft.

 

3. Man kann und muss für das künftige Dasein vorsorgen, zum Beispiel durch Grabbeigaben oder ein tugendhaftes irdisches Leben. Die Qualität der Existenz im Jenseits wird wesentlich durch die Vorbereitung im Diesseits bestimmt.

 

4. Das Wesen, das hinübergeht, lässt den Leib zurück, lebt ohne ihn weiter, benötigt ihn dort oben nicht mehr: Es ist ein unsichtbares, nicht-materielles, geistiges Wesen.

 

Wenn die Menschen aller Zeiten dieses Wissen besaßen – dann können auch wir es heute als ein sicheres Fundament für unser „Experiment Unsterblichkeit“ nutzen.

 

 

2. Persönliche Erkenntnis der Seele

 

Es ist von größter Wichtigkeit, dass Sie nicht unbesehen glauben, was ich Ihnen erzähle. Es hilft nichts, nur Dogmen oder Formeln nachzubeten wie: „ich glaube an das ewige Leben.“ Sie müssen selbst spüren, dass Sie neben dem Körper auch noch eine Seele haben. Darüber, wie Sie eine solche Erfahrung machen können, wollen wir jetzt sprechen.

 

 

3. Die Matrix

 

Sie kennen den Film „Matrix“, diese moderne Version von Platons „Höhlengleichnis“? Ein brillanter Streifen! Er zeigt uns die Menschheit als versklavt in einem Gefängnis von falschen Vorstellungen. Die Gitterstäbe befinden sich in unseren eigenen Köpfen!

 

Uns heutigen wirklichen Menschen geht es nicht besser:

 

Wissen Sie, was das größte Hindernis für den weiteren Aufstieg der Menschheit, für die Überwindung der allgemeinen Unwissenheit und für die Bekämpfung von Not und Leid ist?

 

Die Beschränkung unseres Denkens auf das Materielle, das Sichtbare!

 

Die Menschen weigern sich, die unsichtbare, nicht greifbare, geistige Seite der Wirklichkeit anzuerkennen. Sie beschränken sich selbst auf die physische Welt, die doch nur eine Hälfte der Realität ist.

 

Indem Sie die andere Hälfte ausklammern, verbannen Sie sich selbst in eine illusionäre Scheinwelt – eine Matrix. Sie müssen falsch handeln, Sie können gar nicht vorankommen, wenn Sie den wichtigeren Teil der Wirklichkeit überhaupt nicht in Betracht ziehen!

 

*****

 

Wir wollen Ihnen hier die andere, die höhere, die geistige Seite der Realität vorstellen – in der Hoffnung, dass Sie nicht Ihre Augen verschließen vor dem, was ist.

 

Natürlich können und wollen wir niemanden von Ihnen zwangsweise aus dem Gefängnis seiner Illusionen befreien. Wir können nur mit dem Finger auf etwas zeigen – sehen muss ein jeder von Ihnen selbst.

 

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Die Erweiterung des Bewusstseins über den materiellen Bereich hinaus beginnt am besten bei uns selbst: Unser eigenes Wesen sollten wir eigentlich am leichtesten ergründen können.

 

Wenn Sie sich selbst erkennen, erkennen Sie die ganze Welt. Wenn Sie das Göttliche in Ihrem eigenen Inneren spüren, werden Sie auch das Göttliche in der umgebenden Welt finden.

 

 

4. Das andere Ich

 

Wie sagt der Dichter Ödön v. Horvath:

 

Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur so selten dazu.

 

Das ist eine Wahrheit, die Sie alle kennen. Jeder von Ihnen spürt: Es ist etwas Höheres in Ihnen verborgen: Ein Wesen, so kindlich rein, so priesterlich, so königlich, so göttlich – mit einer Macht, die „Bäume ausreißen“ und „Berge versetzen“ kann.

 

 

5. Superman

 

Sie kennen den Comic Superman? Den kleinen, unscheinbaren Angestellten Clark Kent, der sich bei Bedarf in einen mächtigen Helden verwandelt und die Welt vor allen möglichen Katastrophen rettet?

 

Sie fühlen es doch selbst: Auch in Ihnen steckt ein solcher Gigant! Auch in Ihrem Inneren schlummert ein Potential von gewaltigen Kräften, das Ihnen die großen Taten ermöglicht, von denen Sie träumen!

 

Dieser Comic ist nur deswegen so erfolgreich, weil er in jedem von uns eine Saite zum Klingen bringt – weil er an etwas rührt, das tief in uns verborgen liegt.

 

 

6. Aschenputtel

 

Oder denken Sie an Aschenputtel, geradezu einen Archetypus der Menschheit: Fühlen nicht auch Sie sich manchmal vollkommen fehl am Platz in Ihrer Lebenssituation   wie ein vernachlässigtes Stiefkind, dessen wahre Bestimmung es ist, eine Königin zu sein?

 

Es ist von höchster Wichtigkeit, dass Sie dieses Gefühl nicht als Illusion abtun, sondern ernstnehmen. Die tiefe Sehnsucht danach, Ihr höheres Potential zu erschließen, weist den richtigen Weg.

 

Hin und wieder gelingt es Ihnen einmal, Ihr höheres Ich zum Ausdruck zu bringen. Dann erfüllt Sie eine tiefe Befriedigung – weil Sie das Große, das Ewige, das Göttliche Ihrer Natur gelebt und das Tierische überwunden haben.

 

Sie sind viel größer, als Sie denken und im Alltag verwirklichen.

 

 

7. Erkenntnis des Herzens

 

Natürlich können wir die Existenz der Seele nicht mit den Methoden der klassischen Physik oder Chemie nachweisen. Trotzdem ist es vollkommen wissenschaftlich, wenn wir jetzt daran gehen, die Wirklichkeit im Wege der Beobachtung und Erfahrung zu erforschen. Wir sind keine Spinner, keine Mystiker und keine Okkultisten – wir sind Wissenschaftler!

 

Es geht um nicht mehr, aber auch um nicht weniger, als vorurteilsfrei zu betrachten

 

und zu sehen, was ist!

 

Wir müssen dafür die Methoden der klassischen Naturwissenschaften um das Gefühlswissen des Herzens erweitern.

 

Wie sagt Saint-Exupéry im „Kleinen Prinzen“:

 

Man sieht nur mit dem Herzen recht; das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

 

Lassen Sie sich diesen Satz einmal auf der Zunge zergehen. Erfassen Sie überhaupt seine ungeheure Tragweite? Das Wesentliche, das was wirklich zählt in Ihrem Leben, ist nicht sichtbar und nicht greifbar – und daher nicht mit dem Intellekt, sondern nur mit dem Herzen erkennbar.

 

Das gilt für geistige Realitäten wie Liebe, Treue oder Schönheit, für die Unterscheidung zwischen Gut und Böse – und für die Seele.

 

Öffnen wir also unser Herz und sehen wir uns einige alltägliche Situationen an, in denen Sie Ihr Innerstes und Edelstes mit einer Gewissheit spüren, die höher ist als alle Vernunft.

 

 

8. Musik

 

Wenn Sie die Musik der großen Meister hören: Spüren Sie dann nicht die Existenz von etwas Größerem in Ihrem Inneren? Von etwas Lichtem, das Ihnen Mut zuspricht? Von etwas in seinem Kern Unverletzlichen, das Ihnen die Kraft gibt, um auch das schlimmste Unglück mit einem Lächeln zu meistern? (Beethoven 3. Symphonie, Finale )

 

Erkennen Sie nicht mit Stolz, mit Wut und mit Scham, dass in Ihnen ein unschuldiges, kindlich-reines Wesen wohnt, dem Sie leider nur allzu selten Ausdruck verleihen, dessen Stimme Sie unter den scheinbaren Zwängen der materiellen Existenz unterdrücken?

 

Vor allem Mozart beschwört immer wieder das herrliche Bild einer besseren Welt, einer höheren Sphäre herauf  – der Heimat unserer Seele. Seine Musik lehrt uns, dass in jedem Menschen ein Engel verborgen liegt, der darauf wartet, erweckt zu werden. (Mozart Laudate dominum)

 

Fühlen Sie nicht beim Verlassen des Konzertsaales: Wer mit dem überlegenen Geist erfüllt wäre, der aus einer Symphonie Beethovens oder Bruckners spricht, könnte alle Widerwärtigkeiten des irdischen Alltags siegreich überwinden! Eine wahre Macht kommt da zum Vorschein, die in Ihrem eigenen Inneren liegt.

 

*****

 

Die Musik lässt uns tatsächlich größer werden: Wir betreten den Konzertsaal niedergedrückt von der Last das Alltags – wir verlassen ihn mit erhobenem Haupt in dem neu belebten Bewusstsein unserer Majestät und Würde.

 

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Die Musik lässt uns unser wahres Ich erleben, das königliche, priesterliche Wesen, das wir eigentlich sein sollen, das so viel größer ist als unsere kümmerliche materielle Existenz. Sie spricht den göttlichen Kern in unserem Inneren an.

 

Nicht umsonst sind die Konzertsäle besser gefüllt als die Kirchen: Hier kann man wirklich erfahren, wovon die Priester nur viele Worte machen.

 

Alle wahre Kunst, die großen Werke der Literatur, der Malerei und der Skulptur bringen die geistige Seite der Wirklichkeit zum Ausdruck, die wir nur mit dem Herzen erfassen können. (Paul Cézanne "Der Weg". Le Corbusier Kapelle von Ronchamp. Kandinsky "Reitendes Paar". Goethe "Faust". Auguste Rodin "Die Kathedrale")

 

 

9. Natur

 

In der Natur: Fühlen Sie nicht Ihre Verwandtschaft mit jeder Blume und jedem Baum, mit den Sternen, mit dem Meer und den Wolken, mit jedem Stein, ja sogar noch mit dem winzigsten Sandkörnchen?

 

Worauf beruht dieses wunderbare Gefühl? Darauf, dass nicht nur Sie selbst, sondern die gesamte Schöpfung „beseelt“ ist, dass derselbe göttliche Geist wie in Ihnen, so auch in aller übrigen Materie wohnt.

 

Die alte, knorrige Eiche ist Ihr kleiner Bruder, der funkelnde Kristall Ihre kleine Schwester! Beide haben Seelen genau wie die Ihrige – nur kleinere, noch nicht so hoch entwickelte. 

 

 

10. Liebe

Auguste Rodin "Der Kuss"

 

Was geschieht, wenn Sie lieben? Dann berührt Ihr höheres Selbst das verwandte engelgleiche Wesen, das sich hinter der unscheinbaren körperlichen Fassade des Geliebten verbirgt.

 

Bei wahrer Liebe werden Seelen zueinander hingezogen, nicht Körper!

 

Vielleicht nur für einen winzigen lichten Moment sehen Sie etwas Wunderbares. Etwas, das die anderen nicht sehen, weil es im Inneren des Geliebten verborgen ist: Das Ewige, den göttlichen Kern.

 

 

11. Aura

 

Auch diejenigen von Ihnen, die sich nicht als Esoteriker ansehen, wissen: Jeder Mensch hat seine ganz eigene Aura. Sie können das Wesen eines anderen sofort intuitiv erfassen in der Sekunde, in der er den Raum betritt.

 

Es ist nicht der Körper, der leuchtet. Was Sie da spüren, sind die Emanationen der Seele.

 

Natürlich hat auch der Körper eine gewisse Ausstrahlung, die sich aber auf die physische Seite beschränkt: groß oder klein, dick oder dünn, stark oder schwach, geschickt oder ungeschickt.

 

Eine viel stärkere Ausstrahlung hat das geistige Wesen. (Nikolaus Roerich "Christus")

 

Sie spüren unbedingt, im ersten Moment, ob Sie eine Große oder eine kleine Seele, einen bedeutenden oder einen unbedeutenden, einen weisen oder einen unwissenden, einen positiven oder einen negativen, einen heiteren oder einen niedergeschlagenen, einen freundlich oder feindlich gesinnten Menschen vor sich haben.

 

All dies und noch vieles mehr sind Charakteristika nicht des Leibes, sondern der Seele.

 

 

12. Gebet und Meditation

Nikolaus Roerich „Tsong kha-pa

 

In Gebet oder Meditation macht das irdische Dasein des Körpers eine Pause. Jetzt erwacht die Seele zu ihrem Leben. Jetzt kann sie sich entfalten. Auch sie hat ihre Bedürfnisse.

 

Ihre Seele empfängt aus der Verbindung mit der höheren Welt Trost, Kraft und Erkenntnis.

 

Es sind die edelsten Momente, in denen das Göttliche in Ihnen mit dem Göttlichen in anderen Sphären auf rein geistigem Wege kommuniziert.

 

 

13. Gewissen

Rembrandt „Der hl. Matthäus und der Engel“  

 

Ihr höheres Wesen spricht zu Ihnen als Gewissen. Es rät Ihnen, die Gesetze der geistigen Welt zu befolgen, ethische Maßstäbe an Ihr Handeln anzulegen.

 

Der Körper hat kein Gewissen, er kennt nur die Spielregeln der physischen Welt: Kampf ums Dasein und Genuss.

 

Sie alle wissen, dass die Stimme Ihres Höheren Ich bisweilen im Streit mit den Wünschen Ihres niederen, dem Körper verbundenen Selbst liegt: Eben darum, weil Ihre Seele ein vom Leib verschiedenes Wesen ist!

 

 

14. Tod   

Albrecht Dürer „Der Tod“

 

Denken Sie an den Tod eines geliebten Menschen: Wir hegen alle eine geheime, zaghafte, beseligende Zuversicht, dass sein Geist fortlebt; dass er in eine bessere Welt eingegangen ist, wo er seine Arbeit fortsetzt; dass wir ihn eines Tages wiedersehen, wenn unsere Seelen wirklich verwandt sind.

 

Wir können uns nicht vorstellen, es kann einfach nicht sein, es wäre widersinnig, eine gigantische kosmische Verschwendung, wenn ein so mächtiger Geist wie zum Beispiel der von Goethe, der noch so viel zu entdecken, zu sagen und zu wirken hat, restlos ausgelöscht werden würde.

 

Die Überzeugung unserer Fortdauer entspringt mir aus dem Begriff der Tätigkeit. Denn wenn ich bis an mein Ende rastlos wirke, so ist die Natur verpflichtet, mir eine andere Form des Daseins anzuweisen, wenn die jetzige meinen Geist nicht ferner auszuhalten vermag. (Goethe zu Eckermann, 4. Februar 1829)

 

Dieses Empfinden des Herzens weist den richtigen Weg. Wir hoffen nicht nur – wir wissen im Grunde unseres Herzens mit einer Gewissheit, die höher ist als alle Vernunft, dass diejenigen Recht haben, die uns das wunderbare Bild einer ewigen Existenz ausmalen.

 

Einfache, nicht vom Intellekt irregeleitete Menschen spüren diese Wahrheit sehr genau.

 

 

15. Nahtod-Erfahrungen

Hieronymus Bosch „Flug in den Himmel“

 

Selbst die Naturwissenschaftler beginnen, sich mit dem vom Körper verschiedenen Wesen des Menschen zu beschäftigen:

 

Sie befragen Patienten, die von der Decke des Raumes herab gesehen haben, wie der Arzt unten ihren Körper wiederbelebte. Solche sogenannten außerkörperlichen Erlebnisse treten z.B. bei Schlaganfällen, Drogenkonsum, epileptischen Anfällen oder in Todesnähe auf. Sie werden neuerdings mit wissenschaftlichen Methoden erforscht.

 

*****

 

Die Menschen berichten von einer lichtvollen Welt, die so schön ist, dass sie gar nicht wieder auf die Erde zurückkehren wollten! Es ist nicht der Körper, der diese Welt betrat – der lag derweil auf dem Operationstisch – es ist die Seele!

 

 

16. Sehnsucht nach Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe

 

Unsere Seele ist nicht von dieser Welt. Die materiellen Dinge befriedigen sie nicht. Sie sehnt sich nach Höherem, nach geistigen Werten. Sie begeistert sich für Ideale wie Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe.

 

Unser höheres Selbst leidet geradezu unter jeder Unwahrheit, Ungerechtigkeit, Hässlichkeit oder Lieblosigkeit – selbst dann, wenn sie gar nicht uns selbst, sondern andere betrifft.

 

Was hat ein Tier mit seiner noch kaum ausgebildeten Seele, was hat Ihr rein physisches Wesen mit Gerechtigkeit zu tun? Gar nichts! Wie das Vieh denkt es nur ans Überleben, an Fortpflanzung und Befriedigung seiner Begierden, an Fressen und Gefressenwerden, an das Gesetz des Stärkeren, wie es im Dschungel herrscht.

 

Warum haben wir im Lauf der Evolution diesen primitiven Zustand überwunden? Weil wir unserer höheren Natur gefolgt sind, haben wir in einem gewaltigen Kampf die Herrschaft eines geistigen Prinzips (des Rechts) über rohe Gewalt und überlegene materielle Mittel errichtet.

 

Das beweist: Es wohnt etwas Höheres in uns, das nicht der physischen, sondern der geistigen Welt angehört.

 

Die größte Sehnsucht des Menschen ist, diese göttliche Seite seiner Natur zur Geltung zu bringen. Die höchste Befriedigung erfüllt uns, wenn das einmal gelingt – nicht, wie man uns glauben machen will, wenn wir unsere tierischen Bedürfnisse stillen.

 

 

17. Sehnsucht nach dem Paradies

Peter Wenzel „Adam und Eva im irdischen Paradies“

 

Ihre Seele erinnert sich an die ideale jenseitige Welt, aus der sie kommt – an das Paradies, aus dem sie vertrieben wurde, um auf dem materiellen Plan zu inkarnieren.

 

Ihre Seele sehnt sich zurück nach den himmlischen Verhältnissen.

 

Sie strebt danach, die überwältigende Schönheit der überirdischen Ordnung, die sie vor der Geburt selbst erlebt hat, auch hier unten zu verwirklichen: Daher stammt der ewige Traum von der Errichtung des Reiches Gottes auf Erden.

 

 

18. Abschluss des ersten Schrittes

 

Diese Beispiele sollen fürs erste genügen. Sehen Sie jetzt ein bisschen mehr? Hat sich Ihr Bewusstsein um ein paar Millimeter erweitert?

 

Erkennen Sie? Die Seele ist nicht weniger real als der Leib. Sie verneinen doch auch nicht die Wirklichkeit von Gedanken, Gefühlen, Röntgenstrahlen oder anderen Energien, nur weil Sie sie nicht anfassen können!

 

Wer seine höhere Natur, das Göttliche in sich leugnet, fällt auf die Stufe der Tiere zurück, die noch kein Bewusstsein ihres geistigen Wesens entwickelt haben.

 

Man will Ihnen Ihr bestes nehmen! Es ist wahrhaft ein Sieg des Teufels und eine geistige Katastrophe, dass der moderne Mensch unter dem Einfluss der Aufklärung keinen Weg mehr findet, um die Wahrheiten der Wissenschaft  – oder des Verstandes – mit den Wahrheiten der Religion – oder des Herzens  – in Einklang zu bringen.

 

Wenn wir nur noch unserem Intellekt vertrauen, wenn wir jede geistige Realität zurückweisen – dann fallen wir in Barbarei, werden zu wesenlosen Robotern und schaffen uns eine kalte, tote Welt, in der zu leben eine Qual ist.

 

*****

 

Fassen wir zusammen: Der erste Schritt in Richtung Unsterblichkeit lautet:

 

Ich erkenne meine Seele.

 

 

2. Schritt: Sie wechseln Ihre Identität: „Ich bin eine Seele“

 

1. Verwandele dich selbst

Nikolaus Roerich "Higher than Mountains"

 

Den ersten Schritt haben wir hinter uns. Sie wissen jetzt, dass Sie eine Seele haben. Wie kommen wir weiter auf dem Weg zur Unsterblichkeit? Was sind die nächsten Schritte?

 

Manche versuchen, Unsterblichkeit zu erlangen, indem sie das Leben des Körpers verlängern. Das ist aber unmöglich. Alles Materielle muss vergehen.

 

Die Unsterblichkeit des Leibes ist noch nicht einmal wünschenswert: Das Leben der Seele in ihrer Heimat, der jenseitigen Welt, nach dem Tod des Körpers ist für unsere geistige Entwicklung unentbehrlich.

 

Wenn Sie unsterblich werden wollen, müssen Sie sich verwandeln: In ein nicht-materielles, geistiges Wesen, das nicht an die Beschränkungen von Materie, Raum und Zeit gebunden ist  – und daher nicht sterben kann.  

 

 

2. Die Wahl

 

Wir haben im ersten Schritt gelernt: Wir Menschen bestehen aus zwei Teilen. Wir sind zweigestaltig wie der römische Gott Janus.

 

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust. (Goethe, Faust)

 

Unser Wesen setzt sich zusammen aus

- einem materiellen, sichtbaren, sterblichen Körper und

- einer geistigen, unsichtbaren, unsterblichen Seele.

 

Wenn das so ist, dann haben Sie die Wahl:

 

Wer oder was wollen Sie sein? Welchen der beiden Teile wollen Sie als Ihr wahres Selbst ansehen? Von welchem wollen Sie sagen: „Das bin ich“? Vom Körper oder von der Seele?

 

Natürlich werden Sie die Seele wählen!

 

Niemand wird den vergänglichen Teil als sein wahres Ich ansehen, nachdem er erkannt hat, dass noch eine ewige Hälfte existiert. Sie werden sich doch nicht für etwas entscheiden, das es bald schon gar nicht mehr gibt, wenn Sie etwas anderes sein können, das unvergänglich ist!

 

Natürlich wollen Sie lieber ein unsterbliches als ein vergängliches Wesen sein.

 

 

3. Die neue Identität

 

Der zweite Schritt zur Unsterblichkeit ist: Sie nehmen eine neue Identität an.

 

Bisher haben Sie auf das falsche Pferd gesetzt: Der alte Mensch identifiziert sich mit seinem Leib. Das ist wenig vernünftig.

 

Der Neue Mensch identifiziert sich mit seiner Seele. Sie sieht er als sein eigentliches Ich an. Denn das, was ewig ist, ist sicherlich wahrer und bedeutsamer als das, was vergeht.

 

*****

 

Wechseln Sie Ihre Identität!

 

Solange Ihr Körper Ihr „Ich“ ist, endet Ihre Existenz mit dessen Tod. Wenn Ihre Seele Ihr „Ich“ ist, leben Sie nach dem Tod des Körpers weiter in Ewigkeit.

 

Wenn man Sie fragt: „Was bist du?“ Antworten Sie:

 

Ich bin eine Seele. Ich bin kein materielles, ich bin ein geistiges Wesen.

 

Früher haben Sie gedacht: „Ich habe eine Seele“.

 

Richtig ist aber: „Ich bin eine Seele!“

 

Sehen Sie? Schon haben Sie Sich in ein unsterbliches Wesen verwandelt. Denn wenn Sie eine Seele sind, leben Sie ja nach dem Tod des Körpers weiter.

 

Wir müssen uns ein völlig neues Bild von uns selbst machen: Der Mensch ist eine Lebensform der geistigen Welt, die man nicht sehen und nicht berühren kann.

 

Die Antike zog aus den beiden Obersätzen „Alle Menschen sind sterblich“ und „Ich bin ein Mensch“ den Schluss: „Ich bin sterblich“.

 

Heute bilden wir zwei neue Obersätze: „Alle Seelen sind unsterblich“ und „Ich bin eine Seele“, und schließen daraus: „Ich bin unsterblich“.

 

 

4. Die Illusion der Materie überwinden

 

Wir Unsterblichen rufen Ihnen zu: Durchschauen Sie die Illusion der Materie! Die Sonne geht abends nicht im Meer unter, auch wenn es den Anschein hat.

 

Wenn einer fünfundsiebzig Jahre alt ist, kann es nicht fehlen, dass er mitunter an den Tod denke. Mich lässt dieser Gedanke in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur; es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unsern irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet. (Goethe zu Eckermann, 2. Mai 1824)

 

Sie müssen die Illusion der Materie auch in Bezug auf sich selbst überwinden: Sie sind nicht der Leib, der auf der Erde agiert. Sie sind der Geist, der die Materie beseelt! Sie sind nicht das wechselnde Kleid; Sie sind der ewige Träger!

 

Sie sind nicht das, was Sie im Spiegel betrachten, die Gestalt mit Kopf, Rumpf und Gliedmaßen, – das ist nur Schein, kurzlebige Hülle.

 

Früher glaubten Sie, dass Sie ein Körper sind; der zwar auch eine Seele hat, mit der Sie aber nicht recht etwas anfangen konnten, schon gar nicht mit deren ewigem Leben.

 

Heute müssen Sie Ihr Bild von sich selbst ändern und sagen: „Ich bin eine Seele. Ich habe zwar auch einen Körper. Auf den kommt es aber wenig an, weil er demnächst schon wieder vergeht.“

 

Sie sind das, was bleibt, nachdem der Leib gestorben ist.

 

Denken Sie an die Nahtoderlebnisse, über die wir schon gesprochen hatten: Sie sind nicht der Körper, der auf dem Operationstisch liegt. Sie sind das unsichtbare, geistige Wesen, das von oben zuschaut.

 

Alle Menschen sind tatsächlich unsterblich. Sie wissen es nur nicht. Lassen Sie sich nicht täuschen wie eine Eintagsfliege, die ungläubig den Begriff „Monat“ verlacht.

 

Erheben Sie sich! Sie sind viel größer, als Sie denken! Sie sind Sie ein kosmischer Gigant, der bereits lebte, bevor diese Erde bestand, und der noch immer weiterexistieren wird, wenn dieser unbedeutende Materieklumpen längst zerfallen ist.

 

 

5. Die Rolle des Körpers

 

Mein Leib ist ein Werkzeug, dessen „ich“ (die Seele) mich bedienen muss, weil „ich“ als nicht-materielles Geistwesen auf der physischen Ebene ohne ein solches Vehikel gar nicht auftreten und wirken kann. So wie ein Tiefseetaucher auf den Meeresgrund nur in einem festen Taucheranzug hinabsteigen kann.

 

Durchschauen Sie die Illusion der Materie! Auch in diesem Fall ist das wahre Ich nicht die äußerlich sichtbare Hülle (der Taucheranzug), sondern das von außen unsichtbare Wesen, das in der Hülle verborgen lebt: der Taucher.

 

Die Mönche sehen den Körper als ihren kleinen Freund und Gefährten an und nennen ihn „Bruder Esel“. Sie bringen dadurch seine dienende Bedeutung fein zum Ausdruck. Sie sind aber nicht der Esel  – Sie sind der Reiter!

 

*****

 

Der Körper vermodert nach dem Tod und wird von Würmern zerfressen. Die „Auferstehung“ dieses durch langen Gebrauch abgenutzten und unansehnlich gewordenen Kadavers ist ein Ammenmärchen, das mit den Gesetzen der Vernunft und der Naturwissenschaften nicht vereinbar ist.

 

Außerdem: Kein Mensch kann sich ernsthaft die Unvergänglichkeit seines gebrechlichen und mit zunehmendem Alter immer schadhafteren Körpers wünschen.

 

Der Leib ist wie eine Marionette, die eine Rolle spielen muss. Sie wird von dem Willen eines unsichtbaren Spielers auf der Bühne des irdischen Lebens hin und her geführt. Sie sind der Spieler, nicht die Puppe!  

 

*****

 

Wie sollen wir unser physisches Wesen behandeln? Natürlich sollten Sie Ihren Körper durch ein bisschen Training als geeignetes Werkzeug erhalten. Mehr Zuwendung lohnt aber nicht für ein Ding, das demnächst schon wieder zerfällt.

 

Ist es nicht lächerlich, wenn ein Herr seinen Esel pflegt und schmückt, statt sich selbst fein zu machen?

 

Viel wichtiger ist, dass Sie Ihr wahres, unvergängliches Selbst, Ihre Seele, pflegen, heilen, üben und groß und stark machen.

 

Wenn Sie lernen, so zu denken und so zu handeln – dann beginnt schon Ihre Verwandlung in Unsterbliche.

 

*****

 

Fassen wir zusammen: Der zweite Schritt unserer Verwandlung in einen Unsterblichen ist klein und leicht auszuführen. Er findet allein in unseren Köpfen stattfindet: Wir wechseln unsere Identität und sagen zuversichtlich:

 

Ich bin kein physisches Wesen, kein Körper. Ich bin ein geistiges Wesen, eine Seele.

Sie erringen Unsterblichkeit, indem Sie lernen, eine Seele zu sein!

 

 

3. Schritt: Sie stellen Ihr Bewusstsein um:

„Ich bin ein unsterbliches Wesen“

 

Wir schreiten mit dem dritten Schritt weiter voran in Richtung auf unser Ziel: Unsterblichkeit.

 

Bilden wir ein einfaches Beispiel, damit Sie besser verstehen, worum es geht:

 

Stellen Sie sich einen jungen Adler vor, der in einem Hühnerstall aufwächst. Seine „Eltern“, die ihn aufziehen, seine Spielkameraden, seine ganze Umgebung, die ihn prägt   alles Hühner. Weil es keinen Spiegel gibt, erkennt er nicht, dass er anders ist als die anderen. Er ahmt seine Stallgenossen nach, verhält sich wie ein Huhn und bietet einen traurigen Anblick.

 

Was muss der Adler tun, um seine wahre Natur zu verwirklichen, um wahrhaft er selbst zu werden? Er muss sich zunächst bewusst werden, dass er kein Huhn ist wie die anderen um ihn herum, sondern ein viel größeres, mächtigeres und erhabeneres Wesen.

 

Solange der Adler denkt, dass er ein Huhn ist, wird er sich wie ein Huhn benehmen, ein trauriges Bild abgeben und sein höheres Potential verschenken.

 

Was muss der Mensch tun, um seine wahre Natur zu verwirklichen, um wahrhaft er selbst zu werden? Er muss sich zunächst bewusst werden, dass er kein Sterblicher ist wie die anderen um ihn herum, sondern ein viel größeres, mächtigeres und erhabeneres Wesen.

 

Solange Sie sich für sterblich halten, werden Sie sich wie ein Sterblicher benehmen und ein beklagenswertes Bild abgeben, weil Sie die unermesslichen Möglichkeiten eines ewig lebenden Geschöpfes brachliegen lassen.

 

Wir sind alle noch Hühner, obwohl wir das Potential von Adlern haben. Aber wir wissen nichts von dem Schatz, nutzen ihn nicht, und drohen deshalb, unsere Bestimmung zu verfehlen.

 

Der Feinfühlige, Hochgesinnte spürt dunkel, dass er größer ist, als es den Anschein hat; dass er seine Möglichkeiten bei weitem nicht ausschöpft; dass er zu Höherem bestimmt ist, als im Mist zu scharren, um Würmer zu streiten und seine Kräfte für den alltäglichen, kleinkarierten „Hühnerkram“ zu vergeuden, um den es in der Welt geht, in die es ihn verschlagen hat.

 

Aber er findet keinen Ausweg aus dem Kerker, und so ertränkt er seine Sehnsucht nach Höherem in Alkohol, Ausschweifungen oder der Jagd nach materiellen Dingen.

 

Seit Jahrtausenden wird der Mensch so konditioniert, dass er sich für sterblich hält und sich dementsprechend gebärdet. Diese Prägung müssen wir in mühsamer Kleinarbeit Schritt für Schritt überwinden.

 

Wir sehen hier zum ersten Mal und werden immer wieder finden: Das Bewusstsein ist die eigentliche Realität!

 

Wer das Bewusstsein eines Huhnes hat, ist auch nur ein Huhn (weil er sich wie ein Huhn verhält), selbst wenn er äußerlich wie ein Adler aussieht.

 

Die entscheidende Veränderung muss im Denken der Menschen eintreten:

 

Der Neue Mensch unterscheidet sich vom alten vor allem durch eines: Durch das Bewusstsein seiner Unsterblichkeit.  

 

Lassen Sie sich nicht einreden, Sie seien klein, begrenzt und endlich. Tatsächlich sind Sie groß, unbegrenzt und ewig. Wir sind keine vorübergehenden, sondern unendliche Wesen. (Agni Yoga)

 

Wir fassen zusammen: Der dritte Schritt in Richtung Unsterblichkeit lautet: Sie stellen Ihr Bewusstsein um und denken:

 

Ich bin ein unsterbliches Wesen.

 

 

4. Schritt: Sie verlagern Ihr Bewusstsein in das höhere Selbst:

„Ich erfülle meine Seele mit meinem Bewusstsein“

 

Wir gehen jetzt den vierten Schritt in Richtung Unsterblichkeit. Es genügt uns nicht, nur unsterblich zu sein: Wir wollen auch die gigantischen Möglichkeiten eines ewig lebenden Geschöpfs nutzen.

 

1. „Anima“

 

Stellen Sie sich einmal vor: Es existiert da ein individuelles, nicht-materielles, ewig lebendes Wesen.

 

Nennen wir es, um ihm einen Namen zu geben, „Anima“. Malen wir es uns in Ermangelung eines besseren Bildes so aus:

 

Ein Bild, das Text, Berg enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Nikolaus Roerich (Higher than Mountains)

 

Anima hat ihre Heimat in der geistigen Welt. Sie steigt im Laufe ihres ewigen Lebens immer wieder auf die materielle Ebene hinab. Sie bildet dort – mit Hilfe von vergänglichen physischen Körpern – verschiedene begrenzte, sterbliche Existenzen und kehrt nach deren Ende in ihre Heimat zurück.

 

 

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

 

 

Vor 2000 Jahren zum Beispiel kleidete sie sich in das Gewand einer griechischen Dame. Dann erschien sie auf der Erde im Mittelalter in Gestalt eines Ritters. Nach dem Tod dieser Hülle kehrte sie zu einer Pause des Ausruhens und der Belehrung in ihre ewige Heimat zurück. Jahrhunderte später trat sie auf der Bühne des materiellen Lebens als Hofdame des Königs von Frankreich auf. Nach dem Ende dieser Rolle suchte sie wieder die jenseitige Welt auf, um das Erlebte zu verarbeiten. Vor 100 Jahren inkarnierte sie als Handwerker. Auch diese Existenz ging nach wenigen Jahren zu Ende, und heute lebt sie heute als Banker an der Wall Street. Wer weiß, welche Rolle sie in Zukunft noch übernehmen wird?

 

Zwischen diesen materiellen Inkarnationen lebt Anima ohne einen physischen Körper in der jenseitigen Welt – und zwar viel länger, als auf der Erde.

 

Dieses Wesen „Anima“ ist Ihre Seele. Das sind Sie – Ihr wahres, ewiges, geistiges Selbst.

 

 

2. Illusion der vergänglichen Persönlichkeit

 

Sie denken: „Ich bin Bernhard Meier“. Und Sie: „Ich bin Alexandra Schulze“. Das ist ein verzeihlicher Irrtum, hervorgerufen durch die Illusion der Materie. (Edouard Manet „Im Wintergarten“)

 

In Wahrheit sind Sie Anima. Herr Meier und Frau Schulze sind nur vergängliche Persönlichkeiten, die Ihre Ewige Individualität vorübergehend gebildet hat. Diese materiellen Hüllen werden abgelegt, sobald sie nicht mehr brauchbar sind.

 

Herr Meier und Frau Schulze werden in wenigen Jahren schon nicht mehr existieren. Anima dagegen geht einen ewigen Weg durch die verschiedensten materiellen und nicht-materiellen Welten, Sphären und Daseinsebenen.

 

*****

 

Dieses Ihr wahres Wesen „Anima“ existiert tatsächlich. Es ist als ein nicht-materielles, geistiges Geschöpf nicht an die Beschränkungen von Materie, Zeit und Raum gebunden und daher unsterblich. Ob Sie das glauben oder nicht, ist auf diese harte Tatsache ohne jeden Einfluss.

 

 

3. Kein Leben ohne Bewusstsein

 

Wir kommen jetzt zu einem entscheidenden Punkt:

 

Das Geistwesen, dem wir provisorisch den Namen Anima gegeben haben, existiert zwar. Es vegetiert aber bloß dahin wie eine Pflanze oder ein Tier, solange es sich seiner Existenz nicht bewusst ist.

 

Bei höheren Wesen als Pflanzen und Tieren (schon beim Menschen, erst recht bei einem Geistwesen!) bedeutet „leben“ mehr als bloß „existieren“: Es bedeutet, sich seiner selbst bewusst zu sein und seine Kräfte und Fähigkeiten bewusst zu nutzen.

 

Damit Anima, Ihr höheres Ich, in diesem Sinne „leben“ kann, muss sie sich nicht nur ihrer bloßen Existenz bewusst sein. Sie muss auch ihre wesentliche Natur kennen. Sie muss wissen, wer oder was sie ist – z.B. ein Adler, kein Huhn. Sie muss sich also als ein nicht-materielles, geistiges, ewiges Wesen bewusst werden.

 

So, wie es zur Zeit steht, wo Ihr geistiges Wesen sich kaum seiner selbst, geschweige denn seiner Unsterblichkeit bewusst ist, kann es sich nicht entwickeln und seine höheren, geistigen Kräfte nicht nutzen.

 

Sie verstehen das besser an einem Beispiel: Es war einmal ein reicher Mann. Der litt Hunger, weil er nicht wusste, dass er einen Schatz in seinem Keller hat. Objektiv war er reich. Tatsächlich aber konnte er von seinem Reichtum keinen Gebrauch machen: Denn es war ihm nicht bewusst, dass er reich ist.

 

Ebenso gilt: Solange Anima nicht bewusst ist, dass sie unsterblich ist, bleibt ihr Schatz im Keller und sie kann von dem Potential ihrer Unsterblichkeit keinen Gebrauch machen.

 

 

4. Anima mit Bewusstsein ausstatten

 

Wenn Sie also nicht nur unsterblich sein, sondern den Schatz der Unsterblichkeit tatsächlich nutzen wollen, müssen Sie Ihre Ewige Individualität, Ihr wahres Ich mit Bewusstsein ausstatten. Ohne Bewusstsein ist „Anima“ nicht viel mehr als eine tote, leere Hülle.

 

Sie müssen Ihr Bewusstsein aus dem Körper, aus der gegenwärtig inkarnierten, vergänglichen Persönlichkeit herausziehen und es in die Seele verlegen.

 

Sie dürfen Ihr Bewusstsein nicht im Werkzeug dem Esel, steckenlassen. Sie müssen es in den Reiter verlagern!

 

Sie müssen aufhören, sich selbst mit dem Bewusstsein einer vergänglichen Persönlichkeit wie Herr Meier oder Frau Schulze zu begrenzen. Bilden Sie stattdessen das Bewusstsein eines ewigen Wesens!

 

Ein Beispiel: Das ist als ob Sie das Haus verlassen, in dem Sie jahrelang gewohnt haben, sich hinter das Steuer eines Autos setzen und davonfahren.

 

Mit einem Mal verwandelt sich Ihr Leben vollkommen. Sie können die neuen Möglichkeiten des anderen Vehikels nutzen, in das Ihr Geist eingetreten ist:

 

Eingeschlossen in ein Haus konnten Sie sich nicht von der Stelle bewegen. Sobald Sie von dem Auto Besitz ergreifen, können Sie die Welt bereisen!

 

Eingeschlossen im vergänglichen Leib, war Ihr Dasein begrenzt. Sobald Sie mit Ihrem Bewusstsein in die unsterbliche Seele eintreten, wird Ihre Existenz unbegrenzt. Sie können beginnen, von den unermesslichen Möglichkeiten eines nicht-materiellen Wesens Gebrauch zu machen.

 

Ein weiteres Beispiel: Denken Sie an den Film „Avatar“: Das Bewusstsein eines Menschen verlässt seinen physischen Körper und wird in ein anderes Vehikel übertragen, mit dessen Hilfe ein Leben in einer fremden Welt möglich wird.

 

 

5. Ein ununterbrochenes Bewusstsein auf allen Ebenen

 

Bleibt Ihr Bewusstsein im Leib, endet es mit dessen Tod. Wenn Sie es in die Seele verlegen, lebt es mit ihr fort. Nur so kann die Verheißung des ewigen Lebens, die alle Religionen kennen, Wirklichkeit werden.

 

Solange Ihr Bewusstsein in einer irdischen Persönlichkeit steckt, denken Sie, dass Sie Herr Meier oder Frau Schulze, eine Griechin, ein Ritter, eine Dame am Königshof, ein Handwerker oder ein Wall Street Banker sind. Dann bilden Sie viele einzelne, begrenzte Existenzen, die alle nur sterblich sind und in keinem Zusammenhang miteinander stehen. Dann fangen Sie jedes neue Leben immer wieder bei null, immer wieder mit einer neuen Persönlichkeit von vorne an. (Standbild aus Film Ewiger Weg)

 

Wenn Sie dagegen Anima mit Bewusstsein ausstatten, ist Anima auf allen Ebenen Anima, weil sie sich immer als Anima bewusst ist.

 

Sie lebt als Anima in der jenseitigen Welt. Sie steigt bewusst als Anima hinab auf die Erde. Sie tritt bewusst in einen vergänglichen Körper ein und lebt als Anima für ein paar Jahre hier unten. Nach dem Tod des Vehikels kehrt sie bewusst wieder in ihre jenseitige Heimat zurück, lebt dort weiter, steigt später wieder ab und so fort in Ewigkeit. Oben und unten, beim Ab- und beim Aufstieg, sie bleibt immer Anima.

 

Unsterblichkeit ist die Bewahrung eines einheitlichen, ununterbrochenen Bewusstseins auf dem gesamten ewigen Weg.

 

Anima hat nur ist ein einziges, einheitliches, ununterbrochenes Leben: Oben und unten, in allen Welten, zu allen Zeiten und in allen Verhältnissen, immer mit ein und derselben Identität.

 

Erst wenn das gelingt, ist Anima unsterblich. Dann führen Sie Ihre Arbeit und Ihre Entwicklung dort fort, wo Sie sie auf der vorherigen Daseinsebene für eine kurze Pause liegengelassen haben.

 

*****

 

Wir fassen zusammen: Der vierte Schritt zur Unsterblichkeit sieht so aus: Sie ziehen Ihr Bewusstsein aus dem physischen Körper heraus und verlegen es in Ihre Ewige Individualität:

 

Ich erfülle meine Seele mit Bewusstsein.

 

 

6. Übung

 

Für manchen von Ihnen mag sich das etwas abstrakt anhören. Wir wollen aber nicht nur Worte machen. Wir gehen einen Weg gemeinsam. Deshalb möchte ich Ihnen den vierten Schritt in Richtung Unsterblichkeit auch praktisch vorführen. Wie genau verlagert man sein Bewusstsein in die Seele? Dazu eine Übung:

 

*****

 

Die okkulte Forschung hat ergeben, dass unser Geistwesen ein wenig größer ist als der Leib. Stellen Sie sich Ihre Seele also als eine Art ätherische Hülle vor, die den Körper durchdringt und von allen Seiten umgibt. Dieses Wesen müssen Sie mit Ihrem Bewusstsein erfüllen, sonst bleibt es tot und leer.

 

Führung erfolgt immer von oben. Ziehen Sie also Ihr Bewusstsein aus dem Körper heraus und versetzen Sie es in den Zipfel Ihrer geistigen Hülle, der sich über Ihrem Kopf befindet.

 

 

Ihr Ich-Bewusstsein sitzt jetzt hieroben, nicht mehr im Körper. Von dort – vom Standpunkt der Ewigkeit – schauen Sie um sich, betrachten die Welt und sich selbst – Ihren Körper.

 

Sie treten sich selbst Ihrem Körper wie ein Fremder gegenüber.

 

So beginnen Sie tatsächlich die Erfahrung zu machen, dass Ihre Ewige Individualität ein von Ihrem Leib verschiedenes Wesen ist.

 

 

7. Weitere Übung

 

„Bleibe derselbe in Freud‘ und Leid, bei Sonnenschein und Regen!“ So raten die alten Weisen.

 

Dieses Ideal können Sie am besten verwirklichen, wenn Sie Ihr Bewusstsein in Ihre unsterbliche Seele verlagern, denn diese wird von den Wechselfällen des materiellen Lebens gar nicht berührt, die Ihre vergängliche Persönlichkeit für „Glück“ oder „Unglück“ hält.

 

 

5. Schritt: Sie denken und fühlen wie ein Unsterblicher

 

Wir sind schon beim fünften Schritt zur Unsterblichkeit angelangt.

 

Können Sie sich vorstellen, ein Wesen zu sein, das man nicht sehen und nicht berühren kann? Gestern noch hätten Sie gesagt: „So etwas gibt es nicht.“ Heute beginnen Sie zu begreifen, dass Sie selbst ein solches Geschöpf sind!

 

*****

 

Was heißt es, eine Seele, ein unkörperliches, unsichtbares Wesen zu sein, eine nicht-materielle Existenz zu führen, in einer geistigen Welt jenseits von Materie, Raum und Zeit zu leben? Wir stoßen hier beinahe an die Grenzen des menschlichen Vorstellungsvermögens.

 

 

1. Der Mensch ist, was er denkt

Auguste Rodin "Der Denker"

 

Buddha lehrt: Der Mensch ist, was er denkt.

 

Wer denkt wie ein Huhn, ist auch nur ein Huhn. Wer denkt wie ein Adler, ein Heiliger oder ein König, ist ein Adler, ein Heiliger oder ein König, selbst wenn es ihn in den Hühnerstall, in unheilige oder erniedrigende Verhältnisse verschlagen hat.

 

Dasselbe gilt für Ihre Verwandlung in einen Unsterblichen: Sie sind ein geistiges Wesen, sobald Sie denken wie ein geistiges Wesen.

 

Unser Bewusstsein ist die eigentliche Realität!

 

Sie werden von einem Sterblichen zu einem Unsterblichen, indem Sie Ihre Denkgewohnheiten umstellen. So ungewöhnlich es klingt, so wahr ist es gleichwohl: Der Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Sterblichen und einem Unsterblichen (einem Gott!) liegt vor allem im Bewusstsein: Wer stets denkt wie ein Unsterblicher, ist ein Unsterblicher, wie immer es ihm sonst ergehen mag.

 

Unsterblichkeit erlangen ist eine geistige Übung. Der Unsterbliche hat sein Denken geändert: Wenn er an sich selbst denkt oder von sich selbst spricht, meint er nicht seinen Körper, sondern seine Überzeitliche Individualität, die den Tod überdauert.

 

 

2. Einige praktische Übungen

 

Sehen wir uns einige praktische Beispiele an:

 

Solange Sie noch ein Sterblicher sind, denken Sie: „Ich sage oder tue dies oder jenes“ oder „ich gehe hierhin oder dorthin“. Das ist aber falsch, denn auf der materiellen Ebene sagen oder tun Sie – Ihr wahres Ich, Anima – als geistiges Wesen gar nichts und gehen dort auch nirgendwo hin.

 

Lernen Sie also, wie ein Unsterblicher zu denken. Das geht so: „Ich – nämlich die unsterbliche Seele – lasse mein irdisches Werkzeug, den Leib, zur Erfüllung meines Auftrages dies oder jenes aussprechen oder tun, oder veranlasse ihn, hierhin oder dorthin zu gehen“.

 

Wenn Sie Autofahren und das Benzin an der Tankstelle, an der Sie gerade vorbeikommen, zu teuer ist, fahren Sie weiter. Ihr Wagen muss dann noch eine Weile mit dem auskommen, was er hat. Genauso müssen Sie Ihren Körper behandeln: Der Geist entscheidet, ob, wann, was und wie viel er zu essen bekommt.

 

Wenn sein Magen knurrt, denkt der alte, sterbliche Mensch: „Ich habe Hunger.“ Anima, der unsterbliche Teil Ihres Wesens, denkt so nicht: Sie hat als geistiges Wesen keinen Bedarf und noch nicht einmal Verlangen nach materieller Speise.

 

Ihre Seele denkt also: „Mein Werkzeug, mein Esel verlangt nach Nahrung. Ist es wirklich unbedingt nötig, mein Vehikel schon wieder mit Treibstoff zu versorgen? Reicht die letzte Füllung nicht noch eine Weile?“

 

Wenn Sie eine Wunde haben, dachten Sie bisher: „Ich bin verletzt.“ Ihr Geistwesen denkt so nicht: Es wird von Verletzungen des Körpers ja gar nicht berührt. Anima denkt: „Mein Vehikel scheint beschädigt zu sein. Muss ich es sogleich reparieren, oder hält es noch eine Weile?“

 

Der Sterbliche hat Angst, wenn er mit dem Tod bedroht wird, weil er das Ende seiner Existenz vor sich sieht. Ihre wahre, Ewige Individualität kennt dieses Gefühl nicht, weil sie selbst vom Tod des Körpers gar nicht betroffen ist – so wenig, wie der Reiter vom Tod seines Esels. Nichts und niemand kann ihr etwas anhaben.

 

Sind Sie ungeduldig oder gereizt? Das ist eine Äußerung Ihrer vergänglichen Persönlichkeit. Für Ihr wahres Wesen ist ein solches Gefühl absurd, denn in Ewigkeit hat es unendlich viel Zeit, um geduldig zu warten und es noch einmal zu versuchen, wenn die Verhältnisse reif sind.

 

*****

 

Lernen Sie, Ihr Denken und Fühlen derart umzustellen. Dann verändern Sie nach und nach Ihr Wesen und werden tatsächlich von einem materiellen zu einem geistigen Geschöpf.

 

Denken Sie in jedem Moment, vergessen Sie nie, vergewissern Sie sich ständig:

 

Ich bin eine Seele. Ich denke und fühle wie ein Reiter (wie ein geistiges Wesen), nicht wie ein Esel (wie mein physisches Vehikel).  

 

Das ist der Schlüssel für alles weitere. Dann werden Sie die notwendigen Konsequenzen mit der Zeit von selbst ziehen.

 

Hören Sie nicht auf Ihren Körper. Tun Sie das, was Ihre Seele will. Dann verwandelt sich Ihr Leben vollkommen.

 

*****

 

Fassen wir zusammen: Den fünften Schritt Ihrer Verwandlung in einen Unsterblichen tun Sie, wenn Sie Ihr Denken und Fühlen so umstellen, wie es Ihrer Ewigen Individualität entspricht.

 

Ich denke und fühle wie ein geistiges Wesen.

 

 

6. Schritt: Sie handeln wie ein Unsterblicher

 

Wir kommen jetzt zum sechsten und vorletzten Schritt auf dem Weg zur Unsterblichkeit:

 

Das neue Bewusstsein (Denken und Fühlen wie ein Unsterblicher) ist zunächst ein innerer Vorgang. Das allein genügt aber nicht. Vollständig wird Ihre Verwandlung in einen Unsterblichen erst dadurch, dass aus ihr ein entsprechendes neues Handeln folgt. Ihr neues Wesen muss auch nach außen durch eine neue Haltung in Erscheinung treten.

 

*****

 

Es muss tatsächlich Ihr Geist dem Körper (wie der Reiter dem Esel) zuteilen, wann er was und wieviel an Nahrung erhält. Wenn dagegen die Lust des Körpers am Essen sich durchsetzt, sind Sie in Wirklichkeit noch kein Geistwesen (das ja keine materielle Nahrung braucht oder auch nur wünscht).

 

In Todesgefahr müssen Sie tatsächlich furchtlos auftreten, sonst sind Sie noch nicht wirklich ein Unsterblicher (der ja den Tod nicht fürchtet).

 

Allgemein können wir sagen: Ein geistiges Wesen – und damit unsterblich ist, wer denkt, fühlt, spricht und handelt wie ein Geistwesen.

 

Ihre Aufgabe auf dem Weg zur Unsterblichkeit besteht darin, die Gedanken, Gefühle, Wünsche und Äußerungen Ihrer vergänglichen Persönlichkeit von denen Ihrer Ewigen Individualität zu unterscheiden.

 

Denken, fühlen, sprechen und handeln Sie nur noch so, wie Ihre Seele es will!

 

Eine Seele sein heißt, die Seele zum Ausdruck zu bringen. Sie sind nur dann ein geistiges Wesen, wenn Sie nicht nur „im Himmel“, sondern auch auf der materiellen Ebene wie ein solches agieren.

 

Ein Reiter ist, wer wie ein Herr auftritt. Wer sich wie ein Esel benimmt, ist auch nur ein Esel, selbst wenn er wie ein Reiter aussieht. Wer in der Welt auftritt wie ein materielles, vergängliches Wesen, ist auch nur ein Sterblicher.

 

Wenn der Esel führt und der Reiter folgt, verfehlen beide ihre Bestimmung. Dann tun beide etwas, das ihrer Natur widerspricht.  

 

Animas Devise lautet: Ich bin der Reiter, nicht der Esel. Ich tue, was ich will, nicht, was mein Esel will!

 

Fassen wir zusammen: Den sechsten und vorletzten Schritt in Richtung Unsterblichkeit tun Sie, wenn Sie auf der materiellen Ebene wie ein geistiges Wesen auftreten und in allen Umständen eine entsprechende Haltung einnehmen.

 

Ich handele wie ein geistiges Wesen.

 

 

7. Schritt: Sie nutzen die Sinne und die Kräfte Ihres geistigen Wesens 

 

Der siebente und letzte Schritt Ihrer Verwandlung in einen Unsterblichen besteht darin, dass Sie tatsächlich beginnen, von den höheren Möglichkeiten Ihres neuen Vehikels Gebrauch zu machen.

 

Sie besteigen das Auto und fahren tatsächlich davon.

 

Konkret heißt das: Sie beginnen, die höheren Sinne und die höheren Kräfte Ihrer Seele zu nutzen. Dazu fünf allererste Übungen:

 

 

1. Übung

 

Betrachten Sie zunächst sich selbst – nämlich Ihre vergängliche, materielle Persönlichkeit mit den Augen Ihrer Ewigen Individualität wie eine fremde Person: Was sehen Sie? Was tut, was denkt, was fühlt, was will Ihre physische Natur? Ist sie beleidigt, verletzt, niedergeschlagen, gereizt, freudig, müde, aggressiv oder zuversichtlich?

 

So beginnen Sie, das von Ihrem Körper verschiedene Wesen zum Leben zu erwecken.

 

Ihre Seele wird tatsächlich tätig, wenn sie den Leib und dann auch die Verhältnisse, in denen er lebt, von oben betrachtet – unbeteiligt, gelassen und überlegen.

 

Sie setzen die Augen der Seele in Funktion. Sie beginnen, nicht mit den physischen Augen, sondern mit Ihren inneren Sinnen zu sehen.

 

 

2. Übung

 

Erwecken Sie auch die anderen Sinne Ihres höheren Selbst zum Leben, indem Sie sie benutzen: Vor allem das Herz.

 

Üben Sie zum Beispiel mit dem Gefühlswissen des Herzens das Wesen eines anderen Menschen zu erfassen: Können Sie ihm vertrauen? Meint er es gut mit Ihnen, oder macht er nur schöne Worte?

 

*****

 

Oder hören Sie auf die Stimme des Herzens, die Ihnen genau sagt, was gut und was schlecht für Sie ist: Bestimmte Nahrungsmittel oder die Menge der Nahrung, bestimmte Arzneien oder Behandlungen, Zerstreuungen, Orte, Tätigkeiten, Schlafzeiten, Klimata, geistige Lehren, Diäten, Menschen, Situationen und vieles andere mehr beurteilt das Herz mit unfehlbarer Sicherheit.

 

Erinnern wir uns an Saint-Exupéry: Man sieht nur mit dem Herzen recht; das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

 

Befragen Sie in jeder Situation Ihr Herz: Statt „auf die Stimme der Seele hören“ können wir auch sagen: „auf das Herz hören“: Das Geistige, Göttliche in uns äußert sich über das Herz. Das Herz ist das wichtigste Organ Ihrer Ewigen Individualität.

 

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie sich verhalten sollen, was Ihr Geistwesen will, befragen Sie das reine Gefühl Ihres Herzens.

 

Und so verleugnet ihr das Göttlichste,

Wenn euch des Herzens Winke nichts bedeuten. (Goethe, Die natürliche Tochter II 1)

 

 

3. Übung

 

Beginnen Sie damit, Ihren Körper von oben zu steuern, so wie der Reiter seinen Esel lenkt. Lassen Sie den Körper den Willen des Geistes ausführen, so wie der Esel dem Willen des Reiters folgt. Beobachten Sie in aller Ruhe, unaufgeregt, als ob es ein Fremder ist, was der Körper will, wohin er strebt. Dann entscheiden Sie, was er bekommt und wohin er sich bewegt.

 

Teilen Sie zum Beispiel Ihrem Körper zu, wie viel und welche Art von Nahrung er bekommt. Nutzen Sie Ihre „geistigen Muskeln“, um Ihr höheres Selbst gegenüber dem Verlangen des Körpers durchzusetzen. Damit beginnt Ihre Seele zu leben und zu wachsen.

 

 

4. Übung

 

Die Notwendigkeit, den Körper von Ihrer Ewigen Individualität aus zu steuern, bezieht sich nicht nur auf die materielle Seite Ihres Wesens, sondern auch auf Ihre Gedanken, Ihre Gefühle und Ihre Instinkte.

 

Von der Theosophie kommt die hilfreiche Vorstellung, dass es neben dem physischen noch einen Gefühlskörper (Astralkörper), einen Gedankenkörper (Mentalkörper) und einen Instinktkörper gibt.

 

Auch diese Körper muss Ihr höheres Selbst beherrschen, genau wie den Leib! Ebenso wenig wie mit Ihrem Leib dürfen Sie sich mit Ihren Gedanken, Gefühlen oder Instinkten identifizieren.

 

Ihre Ewige Individualität hat vier vergängliche Körper zu führen, so wie der Wagenlenker einer Quadriga seine vier Pferde.

 

Lernen Sie also, auch Ihre Gedanken, Gefühle und Instinkte wie die von Fremden von oben, aus der Position des wahren, ewigen Selbst, zunächst einfach nur zu beobachten.

 

Dann ist Ihre Seele zum Beispiel von dem Ärger, den Ihr Gefühlskörper verspürt, nicht mehr berührt, als wenn ein Fremder sich ärgert!

 

*****

 

Versuchen Sie als nächstes, aus der Sicht Ihres Höheren Selbst zu entscheiden, welche Gedanken, Gefühle und Instinkte Sie zulassen und welche Sie abweisen, welchen Sie folgen wollen und welchen nicht.

 

Nicht „ich“ – meine Ewige Individualität – denke oder fühle. Mein Gedankenkörper oder mein Gefühlskörper – Teile meiner vergänglichen Persönlichkeit – denkt oder fühlt. „Ich“ – Anima – lenke dieses Denken und Fühlen.

 

Beginnen Sie damit, negative Gedanken oder Gefühle sogleich zurückzuweisen und durch höhere zu ersetzen.

 

Versuchen Sie doch einmal, auch nur einige Stunden ohne negative Gedanken zu bleiben – was meinen Sie, wie schwer das ist!

 

Indem Sie die Herrschaft des Geistes über Ihre Gedanken, Gefühle und Instinkte errichten, üben Sie die Kräfte Ihrer Ewigen Individualität, wodurch diese wächst und immer größer und stärker wird.

 

Damit übergebe ich Ihnen ein Übungsprogramm, das Sie auf Jahre hinaus beschäftigen wird. Das ferne Ziel lautet:

 

Nur noch das Göttliche denkt in Ihnen, spricht aus Ihnen und handelt mit Ihnen.

 

 

5. Übung „Kampf“

Albrecht Altdorfer "Die Alexanderschlacht"

 

Betrachten wir noch einen letzten praktischen Aspekt Ihrer Verwandlung in ein unsterbliches Wesen:

 

Es versuchen immer beide Seiten Ihres Wesens sich zu offenbaren, die materielle und die geistige. Es herrscht ein ständiger Kampf zwischen diesen beiden. Wenn Sie das Göttliche Ihrer Natur offenbaren, sind sie ein Unsterblicher, wenn Sie das materielle offenbaren, nur ein Sterblicher.

 

Sie haben in jedem Moment erneut die Wahl, welchen der beiden Teile Sie zum Ausdruck bringen wollen. Wie die Geschichte zeigt, lassen wir Menschen leider immer wieder unser niederes Selbst die Oberhand gewinnen.

 

Werden Sie ein Geistkämpfer! Nehmen Sie den Kampf mit Ihrem „inneren Schweinehund“ auf. Streben Sie danach, in jedem Augenblick, in allen Verhältnissen Ihr ewiges Wesen durchzusetzen. Durch diesen Kampf mit widerstrebenden Kräften stärken Sie die Macht Ihrer Seele. (Ernst Barlach "Der Geistkämpfer")

 

 

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